Stadtführung Wunsiedel


Wunsiedel ist Kreisstadt des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge im Regierungsbezirk Oberfranken. Sie liegt im Nordosten Bayerns am Bergmassiv Kösseine und in einem Tal der Röslau, einem rechten Nebenflusses der Eger.

Die Begriffe „wunne“ und „sedel“ , die „Waldwiesenland“ und „Edelsitz“ bedeuteten, sind vermutlich für die Entstehung des Namens verantwortlich. Anfang des zwölften Jahrhunderts wurde der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt, gut einhundertfünfzig Jahre später erhielt er die Stadtrechte. Die Kirchenruine St. Katharina ist das älteste Baudenkmal der Stadt. Ein im fünfzehnten Jahrhundert erbautes Stadtbefestigungstor, das Koppetentor, blieb bis heute erhalten.

Im späten Mittelalter konnte sich Wunsiedel mithilfe einheimischer Schmiede, die Weißblech herstellten, wirtschaftlich positionieren und machte sich einen Namen im Zinnbergbau. Bevor die Stadt Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zum Königreich Bayern überging, fanden einige Besitzerwechsel statt. Währenddessen gab es immer wieder Brände in der Stadt. Der letzte große Brand im Jahr 1834 zerstörte zwei Drittel der Stadt, die in der Folge nach klassizistischer Art erneuert wurde. Mit knapp über neuntausend Einwohnern hat Wunsiedel dreißig Ortsteile. Einige große Industriezweige, verschiedene Handwerksbetriebe, Autohäuser und Brauereien, aber besonders Dienstleister prägen die wirtschaftliche Konstellation der Stadt. Weitere Arbeitsplätze konnten im Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen werden. Die von der Stadt organisierten Luisenburg-Festspiele, die ihr den Beinamen Festspielstadt gaben, finden jährlich im ältesten Freilichttheater Deutschlands vor großartiger Felsenkulisse statt. Das Luisenburg-Felsenlabyrinth ist mit seinem Felsenmeer Teil eines Naturschutzgebietes und bürgerlicher Landschaftsgarten. Im ältesten Bürgerpark Bayerns, dem Bürgerpark Katharinenberg (auch "Wunsiedler Hausberg" genannt), gibt es im Greifvogelpark mit Falknerei, im Wildgehege und in historischen Gartenanlagen viel zu entdecken. Auch die Landesjagdschule und die Jagdakademie sind dort zu finden. Im Freizeitgelände "Am Eisweiher" gibt es zwischen Mai und September einen Bootsverleih und die Möglichkeit, eine Runde zu Kegeln oder Minigolf zu spielen. Das größten bayrische Regionalmuseum ist das Fichtelgebirgsmuseum im Stadtzentrum, das neben einer großen Mineralien- und Gesteinssammlung auch ein attraktives Mitmach-Angebot für Kinder anbietet. Ausgewiesene Themen- und Wanderwege laden ein, die Fichtelgebirgsgegend besser kennenzulernen. Neben dem großen deutschen Dichter und Schriftsteller Jean-Paul, der in Wunsiedel geboren wurde, stand und steht noch immer eine weitere bekannte Person im Fokus der Stadt, leider nicht in einem guten Licht. Bis ins Jahr 2011 hatte der Stellvertreter Hitlers, Rudolf Heß, sein Grab in Wunsiedel. Dieses wurde zu einer Kultstätte für Neonazis, die jährlich Gedenkmärsche dorthin veranstalteten. Die Bürger der Stadt veranstalteten immer wieder Gegendemonstrationen, mitunter auch auf sehr provokative und kreative Art und Weise, bis die Märsche schließlich verboten wurden. Wunsiedel macht sich deutschlandweit für Menschenwürde und Demokratie stark und positioniert sich deutlich sichtbar gegen Rechtsextremismus.
 
www.vicity.de