Wolfsburg
Die kreisfreie Großstadt Wolfsburg liegt in einem Tal im Osten Niedersachsens und bildet zusammen mit
Braunschweig und
Salzgitter ein Oberzentrum des Bundeslandes.
Über 125.000 Einwohner leben hier in vierzig Stadtteilen. Von Osten nach Westen verläuft der Mittellandkanal durch die Stadt.
Wolfsburg wurde Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Der Ort wurde nach einer mittelalterlichen Wasserburg an der Aller benannt, die aus einem Wohnturm hervorging. Der Erbauer gehörte einem deutschen Adelsgeschlecht an, das zwischen dem dreizehnten und dem achtzehnten Jahrhundert die Gegend dominierte und dessen Wappentier ein Wolf war.
Um das Jahr 1600 wurde die Burg zu einem Renaissanceschloss aus- und umgebaut.
Das Schloss Wolfsburg ist heute ein kulturelles Zentrum, zu dem das Stadtmuseum, die Städtische Galerie Wolfsburg, der Kunstverein Wolfsburg, das Fotografische Institut Heidersberger und ein Café-Restaurant gehören. Regelmäßig werden Veranstaltungen ausrichtet.
Im 1972 eingemeindeten Stadtteil Fallersleben befindet sich das Mitte des sechzehnten Jahrhunderts erbaute Schloss Fallersleben mit dem Hoffmann-von-Fallersleben-Museum, das dem dort geborenen Autor und Wissenschaftler gewidmet ist. Darüber hinaus sind dort die Altstadt mit ihren historischen Fachwerkhäusern, das alte Brauhaus von 1765 und die Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erbaute Michaeliskirche sehenswert.
Die Wolfsburger Stadtgründung zählt zu den bedeutsamsten des zwanzigsten Jahrhunderts. Adolf Hitler verwirklichte in der Nähe des ab 1938 erbauten Volkswagenwerkes den Traum einer beispielhaften Arbeiterstadt, die bis ins Jahr 1945 den Namen „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ trug und zum Landkreis Gifhorn gehörte.
Teile des Werkes gelten mittlerweile als Industriedenkmal. Der Bau von Kirchen war explizit nicht vorgesehen. Die Stadtverwaltung befand sich bis 1958 im Amtsgericht Fallersleben, bevor in der schnell wachsenden Stadt ein Rathaus errichtet wurde. Der Mittellandkanal verkörperte die Trennlinie zwischen dem Arbeitsbereich mit dem VW-Werk im nördlichen Teil und dem etwas hügeligeren Wohnbereich mit weitläufigen Waldgebieten im Süden der Stadt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk für die Rüstungsindustrie zweckentfremdet, für die unzählige Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.
Der Bereich des Volkswagenwerkes und des öffentlichen Erlebnisparks Allerpark mit dem 1960 geschaffenen Allersee liegt mitten in der Stadt, gehört aber keiner Ortschaft an und gilt als Sonderbezirk.
Die sogenannte Autostadt in Werksnähe steht sowohl für ein Neuwagen-Auslieferungszentrum und einen großen Freizeitpark mit den Schwerpunkten Auto und Maschinen als auch für das Automuseum ZeitHaus.
Das interaktive wissenschaftliche Museum phæno zählt zu den größten deutschen Museen dieser Art.
Das Planetarium Wolfsburg gehört aufgrund seiner technischen Ausstattung zu den weltweit fünf modernsten Planetarien.
Die Haupteinkaufsstraße Porschestraße geht am Rathaus in den Marktplatz über. Das erste deutsche innerstädtische Fabrikverkaufszentrum mit jährlich über einer Million Besuchern ist das im Jahr 2007 eröffnete Designer Outlets Wolfsburg.
