Stadtführung Mönchengladbach


Mönchengladbach ist eine kreisfreie Großstadt in Nordrhein-Westfalen westlich des Rheins und der Landeshauptstadt Düsseldorf. Das Oberzentrum im Niederrheinischen Tiefland gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und zur Metropolregion Rhein-Ruhr.

Mönchengladbach besticht auch durch eine gelungene Mischung aus städtischer und ländlicher Atmosphäre und bietet ein reiches Freizeit-, Kultur- und Kunstangebot.

Namensgebung


Der Gladbach entsprang im Ortsteil Waldhausen und ist heute versiegt. Sein ehemaliger Verlauf ist durch Schilder markiert. Der Gladbachkanal, der früher auch von der Gladbachquelle gespeist wurde, verläuft größtenteils unterirdisch entlang des alten Flussbettes und mündet in die Niers.

Bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts hieß die Stadt schlicht Gladbach, allerdings in über zwanzig verschiedenen Schreibweisen. Um Verwechslungen mit der Stadt Bergisch Gladbach auszuschließen, wurde die Stadt in Bezug auf die damals angesiedelten Mönche ab Mitte-Ende des neunzehnten Jahrhunderts München-Gladbach, kurz M. Gladbach, genannt.

Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts blieb die abgekürzte Form zwar erhalten, aus München wurde jedoch Mönchen, um wiederum Verwechslungen mit der Stadt München zu umgehen.

Nach einer Gebietsreform im Jahr 1975 wurde die Stadt mit dem kreisfreien Rheydt und der Gemeinde Wickrath verbunden – ein Zusammenschluss (auch mit den Gemeinden Hardt, Giesenkirchen, Odenkirche und Rheindahlen) zu Gladbach-Rheydt erfolgte bereits im Jahr 1929, wurde aber durch den in Rheydt geborenen Reichspropagandaminister Goebbels im Jahr 1933 wieder rückgängig gemacht.

Seitdem hieß die Stadt Alt-München-Gladbach, offiziell München Gladbach ohne Bindestrich, abgekürzt M. Gladbach.

Die bislang gültige Form Mönchengladbach entstand im Jahr 1960.

Entstehungsgeschichte


Erste Siedlungen entstanden vor drei- bis vierhunderttausend Jahren. Zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert gab es im heutigen Stadtteil Odenkirchen ein römisches Straßendorf (Vicus Mülfort), das von den Franken zerstört wurde. Das Gebiet blieb vermutlich bis ins achte Jahrhundert unbewohnt. Unter Karl dem Großen entstand etwas weiter südlich eine Sachsenkolonie.

Im Jahr 974 begannen die Bauarbeiten des Münsters und die Besiedlung schritt durch Mönche voran, die auch im zwölften Jahrhundert einen Markt etablierten. Um das Jahr 1365 wurden die Stadtrechte erteilt.

Wirtschaft


Zwischen Mitte des neunzehnten und Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts erlebte die Stadt durch die Textilbranche einen industriellen Aufstieg, die auch die Maschinenindustrie im Bereich Textilien ankurbelte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg traten allgemein der Maschinenbau, das Logistikgewerbe, die Elektrotechnik und das Gesundheitswesen in den Vordergrund, während die Textilindustrie an Einfluss verlor.

Die wirtschaftliche Struktur Mönchengladbachs erweiterte sich um einige weitere Bereiche wie zum Beispiel Druckerzeugnisse und Lebensmittel.

Vor einigen Jahrzehnten kamen viele junge Düsseldorfer wegen des Szene-Nachtlebens nach Mönchengladbach, mittlerweile bringt der Tourismus viele Menschen in die Stadt und belebt das Hotel- und Gastgewerbe.

Mönchengladbach lockt etliche Menschen aus der Peripherie zum Shoppen in die Stadt, die mit ihren vielen Galerien und Passagen bei jedem Wetter Einkaufsvergnügen garantiert.

Struktur


Mönchengladbach besteht seit 2009 aus vier Bezirken (Nord, Süd, Ost und West) und vierundvierzig Stadtteilen.

Heute hat die Stadt etwa 270.000 Einwohner und zwei Mittelpunkte: das Hauptzentrum Mönchengladbach und das ungefähr vier Kilometer entfernte Rheydt, in denen es mehrere Fußgängerzonen gibt.

Zudem ist Mönchengladbach die einzige deutsche Stadt mit zwei Hauptbahnhöfen, dem Hauptbahnhof Mönchengladbach und dem Rheydter Hauptbahnhof.

Mönchengladbach erleben


Das Herrenhaus und Renaissance-Wasserschloss Schloss Rheydt im Stadtteil Rheydt wurde zwischen den Jahren 1558 und 1591 erbaut und ist seit 1917 im Besitz der Stadt.

Schloss Rheydt
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Seit 1922 befindet sich dort das Städtische Museum, das Kunst und Kultur des Barock und der Renaissancezeit zeigt und die Textilvergangenheit der Stadt dokumentierte.

Seit einigen Jahren wird im Innenhof eine mehrtägige Konzert-Open-Air-Reihe namens "Sommermusik Schloss Rheydt" ausgerichtet, die bekannte Gruppen und Künstler unterstützen. Zudem werden dort jährlich ein mittelalterlicher Markt und Ritterspiele ausgerichtet.

Im Rheydter Stadtwald blüht eine enorme Pflanzenvielfalt, ebenso im „Bunten Garten“, einem Park in der Innenstadt, in dem es verschiedene Themengärten (Apotheker, Kräuter-, und Steingarten sowie einen Tast- und Duftgarten für Blinde) und Kunstwerke gibt. In der angrenzenden Kaiser-Friedrich-Halle findet im Sommer ein buntes Musik- und Kunstprogramm statt. Gegenüber dem St. Barbara Kloster befindet sich eine Vogelvoliere mit vielen einheimischen und exotische Tieren und ein toller Kinderspielplatz.

Die Niers fließt auf mehr als zwanzig Kilometern durch das Stadtgebiet und war ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Ansiedlung und die Industrialisierung. Heute wird auf dem „Kunstweg Niers“, im „Skulpturengarten“ und auf der „Skulpturenmeile“ des Museums Abteiberg Open-Air-Kunst gezeigt.

Der Dicke Turm oder Krapohl-Turm ist mit der angrenzenden Stadtmauer ein denkmalgeschützter Rest der Stadtbefestigung aus dem Spätmittelalter. Weitere Überbleibsel sind hinter dem Kapuzinerplatz und am Geroweiher zu finden.
 
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