Stadtführung Kaiserslautern


Kaiserslautern liegt ungefähr fünfzig Kilometer westlich von Ludwigshafen im Pfälzerwald und ist mit über 102.000 Einwohnern in zwölf Stadtteilen die kleinste Großstadt im Süden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Sie wird unterirdisch von der Lauter durchflossen und ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Kaiserslautern.

Friedrich I., genannt Barbarossa, ließ Mitte des zwölften Jahrhunderts die Kaiserpfalz erbauen, in der er sich in den Folgejahren einige Male aufhielt, um seine Kreuzzüge zu planen. Durch ihn erlebte die Stadt eine Blütezeit, weswegen sie auch Barbarossastadt genannt wird.

Bekannte Burgen in Kaiserslautern sind Burg Beilstein und Burg Hohenecken. Der gleichnamige Vorort, in dem sich Burg Hohenecken befindet, ist ein beliebtes Wohngebiet und heute der größte Stadtteil Kaiserslauterns.

Durch die Industrialisierung im neunzehnten Jahrhundert wurde Kaiserslautern schnell zu einer Industriestadt, deren Bedeutung zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts jedoch wieder abnahm. Mit der Gründung der Technischen Universität Kaiserslautern im Jahr 1970 im Stadtteil Lämmchesberg wurde Kaiserslautern Universitäts- und Wissenschaftsstadt. In Kaiserslautern gab es viele Firmengründungen im Bereich der Informationstechnologie. In Anlehnung an das Silicon Valley als Ursprung bedeutender IT-Unternehmen und aufgrund der Lage im Pfälzer Wald etablierte sich für Kaisersalautern der Beiname Silicon Woods.

Durch die schnelle Industrialisierung, Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und einem eiligen Wiederaufbau nach dem Krieg ging wertvolle Bausubstanz verloren. Trotz einiger erhaltener Gebäude aus der Zeit des Barocks und des Klassizismus sowie der Stifts- und der Martinskirche als eindrucksvolle Bauwerke des Mitelalters und der Neuzeit ist das Stadtbild nicht mehr harmonisch.

Die palastartige Fruchthalle wurde im Jahr 1845 im Stil der Frührenaissance gebaut und unter anderem als Markt- und Multifunktionshalle, als Konzertsaal, als Sitz der Revolutionsregierung des Pfälzer Aufstandes im Jahr 1849 sowie im Krieg auch als Lazarett genutzt. Sie gilt heute als außergewöhnliches Baudenkmal und wird als Zentrum des gesellschaftlichen Lebens wieder für kulturelle Veranstaltungen genutzt. In der Nähe der Fruchthalle wird Kaiserslauterns Stadtgeschichte von den frühesten Siedlungsspuren bis heute im Theodor-Zink-Museum und dem ihm heute zugehörigen und benachbarten Wadgasserhof, der im Mittelalter ein Hospital war, ausgestellt.

Der Humbergturm ist ein monumentaler Aussichtsturm auf dem beliebten Aussichtsberg Großer Humberg. Er wurde ab dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts erbaut und ist ein schönes Wanderziel, das einen guten Blick über Kaiserslautern bietet.

Kaiserslautern ist auch eine Fußballstadt, die vor allem durch den 1. FC Kaiserslautern bekannt wurde. Das 1920 eröffnete „Stadion am Betzenberg“ heißt heute Fritz-Walter-Stadtion und war im Jahr 2006 ein Austragungsort der Weltmeisterschaft.

Für die zum weltweit größten Militärstützpunkt außerhalb Amerikas (Kaiserslautern Military Community Center) gehörenden Soldaten und deren Angehörige entstanden im Stadtteil Vogelweh nach 2009 eigene Wohngebiete mit amerikanischen Straßennamen, einer eigenen Polizei und Feuerwehr sowie eigenen Geschäften, Restaurants und Schulen. Die über 50.000 Personen sind nicht in die Einwohnerzahl der Stadt eingerechnet.
 
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