Stadtführung Heilbronn


Heilbronn ist eine kreisfreie Großstadt in Baden-Württemberg mit über 126.000 Einwohnern und Sitz des gleichnamigen Landkreises, der die Stadt umschließt. Heilbronn ist ein Oberzentrum der Region Heilbronn-Franken und gehört zur europäischen Metropolregion Stuttgart.

Bereits 30.000 Jahre vor Christus gab es menschliches Leben in der fruchtbaren Gegend am Neckar. Im Jahr 741 wird die Stadt zum ersten Mal als „villa Helibrunna“ urkundlich erwähnt, was auf einen Brunnen oder eine Quelle verweist.

Aufgrund der günstigen Lage am Fluss wurde Heilbronn im Mittelalter schnell ein wichtiger Handelsplatz.

Die Stadtrechte erhielt Heilbronn im dreizehnten Jahrhundert. Die Nikolaikirche und das Deutschordensmünster bestehen seit dem Mittelalter.

Das Käthchenhaus, ein Wahrzeichen der Stadt, stammt ebenso wie die rekonstruierte Sicherer’sche Apotheke, die mitsamt der Inneneinrichtung unter Denkmalschutz steht, aus dem vierzehnten Jahrhundert. Der Ursprung der gotischen Kilianskirche mit dem bedeutenden Renaissance-Westturm aus dem sechzehnten Jahrhundert reicht bis mindestens ins elfte Jahrhundert zurück. Neben der Kilianskirche befindet sich das Rathaus, ein Renaissancebau mit ungefähr gleicher Entstehungszeit wie die Kirche. Auf dem Marktplatz findet in der Vorweihnachtszeit auch der Weihnachtsmarkt statt.

Das barocke und denkmalgeschützte Wasserschlösschen Trappenseeschlösschen im Osten Heilbronns stammt ebenfalls aus dem sechzehnten Jahrhundert. Das fast rechteckige historische Stadtgebiet war bis ins achtzehnte Jahrhundert von einer Stadtmauer und zehn Türmen umgeben.

Schon zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts war die Stadt ein Zentrum der Industrialisierung und die Stadt mit den meisten Fabriken in Württemberg. Besonders die Papierindustrie entwickelte sich schnell, woraus große Betriebe rund um die Papierverarbeitung hervorgingen.

Im Jahr 1875 entstand der Floßhafen, elf Jahre später der Salzhafen und weitere zwei Jahre darauf der Karlshafen. Um die Jahrhundertwende kam mit dem Südbahnhof ein weiterer Umschlagplatz hinzu. In dieser Zeit nahm die Einwohnerzahl so stark zu, so dass es die Stadtgrenzen fast sprengte, was den Abbruch der Tore, Mauern und Türme (bis auf den Götzenturm und den Bollwerksturm) zur Folge hatte.

Die im Westen gelegene Bahnhofsvorstadt und die Villenviertel im Osten und Süden der Stadt entstanden erst im neunzehnten Jahrhundert. Der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts erbaute Alte Heilbronner Bahnhof und das ehemalige Postamt Am Bahnhof und auch das Schießhaus im Rokoko-Stil spiegeln die wirtschaftliche Blütezeit der Stadt. Den Zweiten Weltkrieg haben die Villenviertel mit ihren repräsentativen Bürgerhausern verschiedener Epochen relativ unbeschadet überstanden. Die Altstadt wurde hingegen komplett zerstört. Daher stammen die meisten der heutigen Innenstadtgebäude aus den fünziger Jahren.

Mit der Eingemeindung Klingenbergs im Jahr 1970 wurde Heilbronn zur Großstadt, einige Jahr später kamen die Gemeinden Kirchhausen, Biberach, Frankenbach und Horkheim hinzu. Heute ist Heilbronn ist in neun Stadtteile gegliedert. Östlich des Neckars sind das Heilbronn Sontheim und Horkheim und westlich davon Biberach, Neckargartach, Kirchhausen, Frankenbach, Böckingen und Klingenberg.

Die Gewerbesrukturen wandelten sich seit Beginn der Industrialisierung stetig. Was mit Papier- und Silberwaren und Nahrungsmitteln begann, ging bald über in die Bereiche Textilverarbeitung und Baustoffe. Später überwogen die Metall- und Holzverarbeitung, der Salzbergbau, die Elektroindustrie und die chemische Industrie.

Der Weinbau hat eine lange Tradition in der Stadt, der Heilbronn den Beinamen „Stadt des Weins“ verschaffte.
 
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