Stadtführung Braunschweig


Braunschweig

Braunschweig ist eine kreisfreie Großstadt und bildet zusammen mit Wolfsburg und Salzgitter ein Oberzentrum Niedersachsens. Die mit über 251.000 Einwohnern in neunzehn Stadtbezirken zweitgrößte Stadt im Südosten des Landes gehört zur Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.

Historischer Überblick


Über die Entstehung des Namens existieren verschiedene Theorien. Im internationalen Gebrauch wird der historische, mittelniederdeutsche Name Brunswick verwendet.

Auf beiden Seiten der durch die Stadt fließenden Oker, einem Nebenfluss der Aller, entstanden vermutlich bereits im neunten Jahrhundert erste Siedlungen, einzelne Funde belegen menschliches Leben in der Gegend bis in die Altsteinzeit hinein. Anfang des elften Jahrhunderts wurde das erste schriftliche Dokument über die Siedlungsexistenz verfasst, eine Urkunde über die Kirchweihe der Magnikirche, die heute im Zentrum eines der ältesten Stadtviertels, dem Magniviertel, steht. Die Jakobskirche oder Jakobskapelle ist ebenfalls eine in dieser Zeit entstandene Kirche, unbelegten Vermutungen zufolge könnte sie sogar aus dem neunten Jahrhundert stammen. Die im zwölften Jahrhundert geweihte Michaeliskirche ist der Mittelpunkt der historischen Altstadt, in der das bis zum Zweiten Weltkrieg vorherrschende Stadtbild mit den deutschlandweit meisten Fachwerkhäusern und einigen anderen bedeutenden Gebäuden verschiedener Epochen noch gut erkennbar ist. Die Oker, die den Stadtkern seit dem Mittelalter zu Verteidigungszwecken westlich und östlich umfließt und sich anschließend im Nordwesten der Stadt wieder vereinigt, hatte großen Einfluss auf die Stadtgründung und -entwicklung. Ab Braunschweig war die Oker befahrbar, was der wirtschaftlichen Entwicklung zu einer bedeutenden Hansestadt ab Mitte des dreizehnten Jahrhunderts zuträglich war. Dem Verlauf der Oker um den Stadtkern folgt auch die Grünanlage Wallring.

Wahrzeichen und Traditionsinseln Braunschweigs


Der Braunschweiger Löwe ist das Wahrzeichen der Stadt, das an Heinrich den Löwen erinnert, der Braunschweig im Mittelalter zu einem wichtigen Gemeinwesen machte. Das Original befindet sich seit 1989 zum Schutz in der Burg Dankwarderode am Burgplatz. Der Platz hat große kulturelle und geschichtliche Bedeutung und gehört zu den fünf „Traditionsinseln“ Braunschweigs. In der Innenstadt gibt es fünf „Traditionsinseln“, die seit 1963 gesetzlich geschützt sind und innerhalb derer sich erhaltene, restaurierte oder rekonstruierte Gebäude befinden, zum Beispiel der Altstadtmarkt, das Altstadtrathaus, der Marktbrunnen, der Kohlmarkt, das Gewandhaus und viele weitere Gebäude verschiedener Epochen.

Ein weiteres, wenn auch nicht amtliches, Wahrzeichen sind die weithin sichtbaren Türme der Andreaskirche.

Sehenswürdigkeiten


Der traditionsreiche Weihnachtsmarkt, der jährlich rund um den Burgplatz stattfindet, wurde schon häufig als schönster Weihnachtsmarkt in Norddeutschland ausgezeichnet. Hier befindet sich auch der bedeutende Dom aus dem Jahr 1173, der von Heinrich dem Löwen gestiftet wurde. Hinter dem Dom stehen Herrenhäuser aus dem fünfzehnten Jahrhundert.

Das bekannteste und älteste Museum der Kulturstadt ist das Herzog Anton Ulrich-Museum aus dem achtzehnten Jahrhundert, das bekannte Werke von Rembrandt und Rubens ausstellt.

Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg


Der Wiederaufbau nach den außerordentlich starken Zerstörungen der Stadt folgte dem Modell einer „autogerechten Stadt“, wofür etliche weitere über Jahrhunderte entstandene Gebäude abgerissen wurden.

Das klassizistische Braunschweiger Residenzschloss wurde zwischen 1831 und 1841 errichtet, im Jahr 1960 nach starker Beschädigung im Zweiten Weltkrieg komplett abgetragen und fast fünfzig Jahre später im Großen und Ganzen originalgetreu rekonstruiert. In den Räumlichkeiten sind heute die Bibliothek, das Stadtarchiv, die Kulturverwaltung und das Kulturinstitut, das den „Roten Saal“ als Veranstaltungsraum nutzt. In einem Anbau entstand das Einkaufszentrum „Schloss-Arkaden“, in dem sich eine Vielzahl an Restaurants und Geschäften befindet.

Wirtschaft und Bildung


Seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist Braunschweig führend im Anbau von Zuckerrüben und der Zuckerindustrie.

Die Stadt war und ist führend in der Musikinstrumentenindustrie. Besonders im Bereich der Streich- und Tasteninstrumente sind einige namhafte Unternehmen vor Ort.

„Stadt der Wissenschaft“


Die älteste technisch-naturwissenschaftliche Universität, die Technische Universität Carolo-Wilhelmina, entstand im Jahr 1745 unter dem Namen „Collegium Carolinum“. Über hundert Jahre später wurde sie zur „Herzoglichen Polytechnischen Schule“ und kurz darauf zur „Technischen Hochschule“. Den Titel „Technische Universität“ erhielt sie knapp weitere hundert Jahre später nach der Erweiterung um zwei weitere Fakultäten.

Die Wissenschaftlerdichte in der 2007 gekürten „Stadt der Wissenschaft“ ist enorm hoch.

Leben und Arbeiten in Braunschweig


Braunschweig gehört zu den sich am stärksten entwickelnden Städten Europas, zum Beispiel im Bereich der Kommunikationstechnik. Viele Einrichtungen aus dem Bereich der Mobilität wie Luft-, Raumfahrt und Verkehr bündeln sich in der Stadt und auch die Automobilindustrie ist ein großer Industriezweig. Das Städtische Klinikum ist einer der größten Arbeitgeber Braunschweigs.

Die Lebensqualität in Braunschweig ist hoch und es gibt viele Möglichkeiten, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.

Die Gastronomie ist vielfältig und bietet sowohl traditionelle als auch moderne regionale und internationale Küche, die im Sommer vielerorts auch im Freien in schönem Ambiente genossen werden kann.
 
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